Auch wenn es nicht ganz nach oben auf das berühmte Stockerl reichte, so kann man fast von einer Art Triumphzug von Sabine Winter sprechen. Die Bundesliga-Tischtennisspielerin des SV DJK Kolbermoor erfüllte sich mit Rang drei beim Europe Top 16 Turnier in Antibes, bei dem es um ein Gesamtpreisgeld in Höhe von insgesamt 50.000 Euro ging, einen Traum.
Aus dem Vorjahr hatte sie einen sechsten Platz bei diesem Turnier als Referenz mitgebracht. Den zu verbessern schien aufgrund der Schulterverletzung – sie musste in den letzten Wochen das Training dosieren – zunächst eher unwahrscheinlich. Aber die Gruppenphase verlief dann doch recht positiv, denn zum Auftakt gelang ihr gleich einmal ein Fünfsatzerfolg gegen die Slowakin Barbora Balazova, die in der Bundesliga für TUSEM Essen an der Platte steht. Zwar verlor sie dann gegen Liu Jia aus Österreich trotz heftiger Gegenwehr mit 2:3 Sätzen, konnte sich aber nach dem 3:0 Erfolg gegen die Russin Polina Mikhailova den zweiten Platz sichern.
Im Viertelfinale traf die Kolbermoorerin dann auf Georgina Pota. Gegen die Ungarin, die für den deutschen Meister ttc berlin eastside spielt, gelang ihr ein überraschender 4:3 Erfolg, der sie in das Halbfinale führte. Und hier wartete keine Geringere als die Niederländerin Li Jie. Gegen die Abwehrkünstlerin hatte Winter das letzte Duell mit 4:1 Sätzen gewonnen. Diesmal musste sie aber passen und verlor mit 2:4 Sätzen. Der Sprung in das Endspiel wurde der 24-Jährigen zwar verwehrt, doch auch das „kleine Finale“ war schon ein Riesenerfolg. Wie schon in der Gruppenphase, stand nun abermals ein Duell gegen Liu Jia an. Die Doppel-Europameisterin begann äußerst stark und ging verdient mit 1:0 in Führung. Nach dem Ausgleich gelangen ihr aber zwei Satzgewinne zum 3:1. Dann aber wurde es eng, denn nach dem 2:11 sowie dem 7:11 in den Durchgängen fünf und sechs stand es plötzlich 3:3. Im Entscheidungssatz lag Sabine Winter noch im Hintertreffen. Allerdings gelang es ihr, die Österreicherin noch abzufangen und den Satz mit 11:9 zu gewinnen.
Sabine Winter sicherte sich neben der Bronzemedaille auch noch die Startberechtigung für den diesjährigen World Cup.
Winters Mannschaftskollegin Kristin Silbereisen wäre bei diesem Turnier eigentlich auch mit von der Partie gewesen. Allerdings musste sie ihre Teilnahme wegen eines Magen-Darm-Infekt kurzfristig absagen.
Bericht: Gerhard Erlich
