Ganz im Zeichen von Neuwahlen stand der diesjährige ordentliche Tischtennis-Kreistag, des Kreises Rosenheim, der in der Vereinsgaststätte der Freien Turnerschaft stattfand. Neuer Kreisvorsitzender ist nun Gerhard Deckert, der das Amt von Alois Kurfer übernahm, welcher diese Tätigkeit 20 Jahre innehatte.
Es war doch ein recht bewegender Augenblick, als Alois Kurfer zu einer seiner letzten Amtshandlungen ansetzte und den diesjährigen Kreistag mit den Worten »Es wird heute ein schwieriger Kreistag« eröffnete. Schwierig wurde es dann aber eigentlich nur, als er versuchte, die 20 Jahre als Kreisvorsitzender, in denen sehr viel passiert ist, Revue passieren zu lassen. So wurden in seiner Zeit unter anderem zahlreiche Vereinsgründungen vorgenommen und auch die Zahl der Mannschaften, die am Spielbetrieb teilnehmen, konnten gesteigert werden. Zudem sei ihm immer viel daran gelegen, ein gutes Verhältnis zu den Vereinen, den Funktionären und auch zum Bayerischen Tischtennis-Verband zu haben. Zahlreiche Ideen, wie beispielsweise der jährliche Kreisvergleich mit dem Tischtennis-Kreis Traunstein konnten verwirklicht werden. Kurfer vergaß aber auch nicht, eine Bilanz über die abgelaufene Saison zu ziehen. Herausragend war dabei das Abschneiden der heimischen Verbandsligamannschaften, wobei es die Damen des SV DJK Kolbermoor sogar geschafft haben, in die zweite Bundesliga aufzusteigen. Der Dank nach dieser Rede kam aber postwendend zurück, nämlich in Minuten langem und tosenden Applaus der Versammlung. Auch der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Tischtennis-Verbandes, Manfred Geier, der schon im Vorfeld lobende Worte für das Wirken Alois Kurfers fand, dankte mit den Worten: »Einen Menschen wie ihn lässt man nur ungern gehen«. Um dem Tischtennissport nicht ganz verloren zu gehen, wird Kurfer allerdings in den nächsten Jahren im Sportgericht des Bezirkes mitwirken.
Die Berichte der Fachwarte fielen insgesamt sehr positiv aus. Sebastian Zilken, der bekannt gab, dass er für die kommende Wahlperiode nicht mehr zur Verfügung stehen wird, empfand es als äußerst erfreulich, dass die Nachwuchsarbeit in vielen Vereinen des Kreises Rosenheim sehr groß geschrieben wird. Die Folge ist, dass das Niveau und die Teilnehmerzahlen bei den diversen Ranglistenturnieren dementsprechend hoch sind. Ein gutes Beispiel lieferten die Kreisminimeisterschaften ab, die mit 80 Akteuren sehr gut besucht waren. Auch im Pokalbewerb spielen die heimischen Buben und Mädchen eine bedeutende Rolle. Was den Einzelsport betrifft, konnte Veronika Kurfer – auch sie gab bekannt, nicht mehr als stellvertretende Kreisjugendwartin zur Verfügung zu stehen – der Versammlung mitteilen, dass die Vereine sehr interessiert sind, Jugendturniere auszurichten. So gut wie keine Probleme hatte Sportwart Helmut Reger mit dem Mannschaftsspielbetrieb und dem Pokalbewerb. Was die Pressearbeit betraf, konnte sich Gerhard Erlich auf kleine Hinweise beschränken. Kritik übte dagegen der Fachwart »Neue Medien« Christian Reger, der nur beschränkte Möglichkeiten für die Eingabe auf den Webseiten des Bayerischen Tischtennis-Verbandes vorfindet. Im Rahmen des Vereinsservice (Ernst Dittmar), des Seniorensportes (Helmut Fleidl) und des Schul- und Breitensports (Markus Kinzelman) konnte man in der abgelaufenen Saison im Kreis Rosenheim insgesamt sehr zufrieden sein. Nicht unbedingt erfreut über die Entwicklung des heimischen Schiedsrichterwesens war Kreisschiedsrichterobmann Hans Löw. Zu wenige Schiedsrichter prägen seiner Meinung das heimische Bild. Unparteiische, die im Kreis Rosenheim Spiele leiten, müssen sehr weite Anreisewege in Kauf nehmen, so Löw. Eingebunden in den Abend waren neben den Ehrungen der Mannschafts- und Pokalmeister im Jugend- und Erwachsenensport auch die Ehrungen für verdiente Fachwarte. Für besondere Leistungen erhielten Ernst Dittmar (TuS Prien) wie auch der Ehrenkreisvorsitzende Winfried Hofmann die Verdienstnadel des BTTV in Silber. Ebenfalls in Silber, aber für besondere Verdienste im Verein, erhielt Walter Schleich (TTV Rosenheim) die Verdienstnadel. Der Höhepunkt dieser Veranstaltung waren aber die Neuwahlen, die einige Neuerungen brachten. Einstimmig wählte die Versammlung Gerhard Deckert für die nächsten vier Jahre zum neuen Kreisvorsitzenden. Kreissportwart bleibt Helmut Reger und auch Hans Partenhauser wurde wiederum zum Kassenwart gewählt. Für die Öffentlichkeitsarbeit im Kreis Rosenheim ist weiterhin Gerhard Erlich zuständig. Neu im Amt ist Markus Kinzelmann, der in das Amt für Vereinsservice gewählt wurde. Neu im Vorstand ist zudem Michael Bründl als Kreisjugendwart. Bei den Fachwarten folgt auf Veronika Kurfer nun Christina Wittmann im Bereich des Jugend-Einzelsports. Im Mannschaftssport heißt die neue Verantwortliche Nicole Bachinger. Nachfolger von Helmut Fleidl als Fachwart für Seniorensport ist Ernst Dittmar. Und für Martin Hell, der sein Amt als Spielgruppenleiter aus beruflichen Gründen aufgeben musste, kommt nun Markus Estermann zum Einsatz. Eine besondere Freude konnte die Versammlung Alois Kurfer bereiten, denn der Antrag von Hans Partenhauser, Kurfer zum Ehrenkreisvorsitzenden zu wählen, wurde einstimmig befürwortet. So ist der Tischtenniskreis Rosenheim nun in der glücklichen Lage, gleich zwei Ehrenkreisvorsitzende zu haben.