Zum Inhalt springen

Sonstiges  

Aktuelles Interview

Die Bilanz fällt positiv aus, aber die Erwartungen für die Zukunft sind gestiegen

Felix Wetzel vom SB DJK Rosenheim würde in der Zukunft gerne in der deutschen Nationalmannschaft spielen.Foto: Erlich

Felix Wetzel (SB DJK Rosenheim) und Mike Hollo (SV DJK Kolbermoor) zählen zu den größten deutschen Nachwuchshoffnungen. Für die beiden heimischen Akteure ist die Saison immer noch nicht beendet. Die beiden Schüler-Nationalspieler nahmen vor ihrer Abreise in das Leitungszentrum nach Heidelberg und zu den spanischen Meisterschaften Stellung zu ihren bisherigen Leistungen und zukünftigen Erwartungen.

 

Die Saison ist ja vor einiger Zeit mit den Meisterschaftsspielen zu Ende gegangen. Wie fällt Eure Bilanz aus?

Wetzel: Ich habe mehr gewonnen als verloren. Zum Schluss ist es gut gelaufen, am Anfang hätte es ein wenig besser laufen können. Es war aber eine Ehre mit den Erwachsenen zu spielen.

Hollo: Mit der Bilanz von 16:14 Siegen bin ich zufrieden. Ich hätte nicht gedacht, dass ich in der Vorrunde so viel gewinne. Die Rückrunde war ebenfalls in Ordnung.

 

Ihr gehört in Bayern dem so genannten D1-Kader an. Was bedeutet das?

Wetzel: Das ist ein Kader, bei dem die besten Spieler durch den Bayerischen Tischtennis-Verband gefördert werden. Die Förderung hängt dabei von den erzielten Ergebnissen und Trainingsmaßnahmen ab.

Hollo: Nicht zu vergessen sind aber auch die diversen Sichtungen, die durchgeführt werden. Trainiert wird dieser Kader unter anderem von Verbandstrainern des Bayerischen Tischtennis-Verbandes.

 

In Deutschland seid ihr im D/C-Kader. Gibt es hierzu Unterschiede zu Bayern?

Wetzel: Dieser Kader setzt sich aus den von Bundestrainerin Eva Jeler nominierten Spielern. Wer nominiert und für Turniere abgestellt wird, entscheidet sie. In Deutschland besteht ein Kader aus etwa zwölf Spielern, der aus mehreren Bundesländern kommt.

Hollo: Es gibt hierzu zusätzlich diverse Sichtungsstufen.

 

Ihr seid mit Daniel Rinderer vom FC Bayern München vor kurzem in China zum Trainieren gewesen. Nach welchen Kriterien seid ihr ausgewählt worden?

Wetzel: Dies hängt in erster Linie von Eva Jeler ab, wer nominiert wird. In diese Nominierung fließen aber auch die erzielten Ergebnisse, das Training bei Lehrgängen und die Disziplin der einzelnen Spieler ein.

Hollo: Ich war beispielsweise bei den jüngeren Spielern dabei, wobei hier auch die Spielstärke mit einfließt. Die Regeln sind hier ziemlich streng.

 

Wie läuft bei einem Trainingslehrgang in China ein Trainingstag ab?

Wetzel/Hollo: Wir stehen hier in der Regel um 8 Uhr auf. Ab da ist alles minutiös geplant. Ab 9 Uhr wird bis Mittag mit den chinesischen Spielern, die abgestellt sind, meistens sind es ältere Spieler, trainiert. Vor dem Mittagessen wird noch gelaufen. Am Nachmittag heißt es wieder Trainieren und auch nach dem Abendessen, das gegen 18 Uhr stattfindet, hatten wir manchmal Training. Wenn kein Training war, dann standen Ausflüge auf dem Programm.

 

Wie lässt sich Training und Schule vereinbaren?

Wetzel: Ich gehe auf eine Sportprivatschule in Bad Aibling, in das so genannte Deutsche Fußball Internat. Wenn ich von den Turnieren wieder zurückkomme, wird ein Lehrer abgestellt, der mit mir lernt. Allerdings werden einige nicht ganz so wichtige Fächer ein wenig vernachlässigt. Ich muss allerdings die Schulaufgaben ebenfalls nachschreiben.

Hollo: Bis jetzt bin ich auf die Realschule gegangen. Da war es nicht immer ganz leicht, so oft frei zu bekommen. Seit einiger Zeit gehe ich in das Deutsche Fußball Internat. Hier ist es, was Freistellungen anbelangt, jetzt leichter, aber man muss den Stoff natürlich nachlernen.

 

In der neuen Saison spielt ihr bei Euren Vereinen wieder in der ersten Herrenmannschaft. Was kann man da von Euch erwarten?

Wetzel: Ich werde voraussichtlich im mittleren Paarkreuz spielen. Ich erwarte, dass ich eine positive Bilanz erspielen kann.

Hollo: Vorne ist es schon schwierig. Aber ich erhoffe mir, dass ich eine bessere Bilanz wie zuletzt erreichen kann.

 

Welche Ziele habt ihr zukünftig auf nationaler und internationaler Ebene?

Wetzel: Auf nationaler Ebene wird es jetzt schon ein wenig schwieriger, da ich nicht mehr im Schülerbereich sondern im Jugendbereich spielen muss. Ein Ziel wäre die deutsche Nationalmannschaft der Herren. Das muss man sehen. Auf internationaler Ebene möchte ich im Doppel besser werden und im Einzel zunächst gut spielen.

Hollo: Auf nationaler Ebene möchte ich bei den Turnieren vorankommen. Was die internationale Seite betrifft, muss man schauen. Es kommen jetzt viele, die im Schülerbereich gespielt haben, zur Jugend.

Interview: Gerhard Erlich

Der Kolbermoorer Mike Hollo kann bereits auf zahlreiche Titel zurückblicken.Foto: Erlich

Aktuelle Beiträge