Busenbach/Kolbermoor – Obwohl die Ausgangsposition nicht unbedingt die Beste war, durften sich Kolbermoors Bundesliga-Tischtennisdamen über einen mehr oder weniger gelungenen Saisonstart beim 5:5 Unentschieden beim TV Busenbach freuen.
Abteilungsleiter Michael Fuchs hatte schon vor diesem Auswärtsspiel davor gewarnt, dass man nicht unbedingt in der Favoritenrolle stecke. Er hatte zwar Recht behalten, als Neuzugang Svetlana Ganina einen Zähler verbuchen konnte. Er – und auch der Rest des Teams – musste mit ansehen, dass Kristin Lang einen Punkt kampflos abgab. Dabei fing diese Begegnung gar nicht einmal so schlecht an. Das „Glücksspiel“, wer in den Eingangsdoppeln wen bekommen könnte, hatte man insofern gewonnen, als dass das Duo Lang/Tiefenbrunner einen klaren 3:0 Sieg gegen die Paarung Kaiser/Bondareva einfuhr. Dass dann Svetlana Ganina und Katharina Michajlova ihre Partie gegen die Abwehrspezialistinnen Krämer/Goebel verloren, konnte man verkraften. Auch die Punkteteilung im ersten Paarkreuz ging in Ordnung, wobei man aber bei Kristin Lang nicht bemerkte, dass sie werdende Mutter ist. Gegen Jessica Goebel dominierte sie drei Sätze ließ nur in der Endphase des dritten Durchgangs beim 11:5 Sieg etwas nach. Auch Laura Tiefenbrunner hätte einen Zähler verdient gehabt. Die 15-Jährige, die schon seit Monaten auf sehr hohem Niveau spielt, verlor zwar gegen Yvonne Kaiser mit 0:3, hielt die Partie aber beim 9:11/9:11 und 8:11 jederzeit offen. Nach dem Punkt von Katharina Michajlova zum 3:3 musste dann aber Kristin Lang ihr Spieldoch kampflos abgeben. Dass die Sache jetzt nicht leichter wurde verstand sich von selbst. Dann aber ließ Svetlana Ganina gegen Jessica Goebel „ein Spiel am Limit mit vielen emotionalen Höhepunkten“, wie es Michael Fuchs bezeichnete, folgen. Im dritten Satz bekam Ganina beim Stand von 4:7 vom Schiedsrichter die rote Karte gezeigt, was zur Folge hatte, dass ihrer Gegnerin ein Punkt zum 4:8 zuerkannt wurde. Auch der vierte Satz hatte es in sich. 7:2 und 9:3 führte Ganina schon, als ihre Kontrahentin Punkt für Punkt aufholte. Beim Stand von 9:7 nahm sie eine Auszeit und musste dann – nachdem sie mit 1:2 Sätzen im Hintertreffen lag – beim Stand von 9:10 und 10:11 zunächst sogar zwei Matchbälle abwehren. Nach dem 13:11 Sieg in der Verlängerung folgte fast das gleiche Szenario, wobei sie dann aber beim 9:10 Rückstand zum 10:10 ausgleichen konnte und mit 12:10 das bessere Ende für sich hatte. Als dann Katharina Michajlova verlor, lag die ganze Last auf den Schultern von Laura Tiefenbrunner. Sie sollte dann aber zur Matchwinnerin werden und dem deutschen Vizemeister zumindest einen Punkt sichern. Obwohl sie gegen Anastasia Bondareva den ersten Durchgang noch mit 3:11 verlor, drehte sie in den folgenden Sätzen auf und dominierte diese Begegnung fast nach Belieben. Für Abteilungsleiter Michael Fuchs stand nach Spielende aber fest: „Es war ein sehr starkes Spiel mit einer super Teamleistung. Jede Spielerin hat mit einem Einzelpunkt ihren Beitrag zum Unentschieden beigetragen. In dieser Ausgangsposition sind wir mit dem Punkt sehr zufrieden. Letztlich hat uns Laura belohnt. Unter dem Druck unbedingt gewinnen zu müssen, hat sie super gespielt“.
Für den SV DJK Kolbermoor punkteten: Doppel: Lang/Tiefenbrunner (1); Einzel: Lang, Michajlova, Ganina, Tiefenbrunner (je 1).
Text: Gerhard Erlich
